Kolumne-Matsch
Date: 24.02.2016
To: Sorpresa
From: Aladina im Wunderland
Subject: Matsch

Liebe Sorpresa
So kurz vor einem wichtigen Abstimmungswochenende müsste ich mich eigentlich zur Politik äussern, denke ich.
Da die Meinungen zur Politik im Allgemeinen und zu konkreten Abstimmungen und deren Ausgang im Speziellen bekanntlich regelrecht diametral auseinander gehen, scheint mir ein Kommentar meinerseits jedoch keine weise Handlung.
So belasse ich es dabei, das Folgende zu sagen: Das Vorspiel zum kommenden Abstimmungswochenende kommt mir wieder einmal vor wie ein riesiger Matsch. Als Bürger wird man regelrecht durchgeknetet, zugetextet und verklebt mit Meinungen, Berichterstattungen und Werbungen zu allen möglichen Überzeugungen.
Bei mir löst das jeweils aus, dass ich ein dringendes Bedürfnis verspüre, mich dem Matsch zu entziehen, damit ich frei durchatmen und vor allem frei denken und frei handeln kann.
Gesagt, getan. So bin ich ein paar Tage in die Natur ennet der Grenze gefahren. Das war schön, eigentlich. Aber Matsch gab es da auch. Mal vom Schnee, vom Regen oder von den Auswirkungen des Vollmonds, mal von unschönen Berichterstattungen, mal von Begegnungen mit unfreundlichen Zeitgenossen die ungefragt meinen Weg kreuzten und mal von dem Einen oder dem Anderen Zipperlein, das sich mit der fortgeschrittenen Reifung des Alters hin und wieder nach körperlicher Betätigung manifestiert.
Matsch in irgendeiner Form ist also überall und immer wieder verfügbar. So schlussfolgere ich daraus, dass es frei machen könnte, wenn man dem Matsch jeglicher Art damit begegnet, eine vertrauensvolle Ruhe und ein achtsames Denken und Handeln in sich selbst zu finden.
Dann nämlich, ist auch Matsch einfach nur Matsch und man baut sich daraus mit kindlichem Eifer sein eigenes Wunschschloss, oder so ähnlich.
Matschfreudige Grüsse
Aladina im Wunderland