Kriegen Sie langsam und sicher auch Ausschlag beim C-Wort und was tun Sie dagegen?

Date:                 30.04.2020

To:                     Sorpresa

From:               Aladina Wunderland

Subject:            Look-up

Kolumne

Liebe Sorpresa

Vermutlich kriegst Du langsam und sicher auch Schnappatmung, wenn Du das C-Wort hörst oder liest? Ich irgendwie schon.

Dies keineswegs deshalb, weil ich mir wünsche, alles möge wieder sein wie früher. Tue ich nicht. Im Gegenteil. Ich wünsche mir nämlich sehr, dass die Entschleunigung im Aussen nachhaltig ist und dass das Wegfallen konstanter Bespassung, Ablenkung und Konsumation in allen Schichten einen gewissen Wandel hin zu mehr Bewusstheit und Achtsamkeit mit sich bringt.

Was mir allerdings kräftig auf den Zeiger geht, ist die Endlosschlaufe der boulevardesken C-Berichterstattung. Derer kann man sich auch dann nicht entziehen, wenn man kaum mehr Nachrichten liest, hört und schaut. Die oft zweifelhaften „neusten“ Informationen und Erkenntnisse schleichen sich unaufhörlich durch alle Kanäle und fast jeden Austausch.

Warum also richten wir unseren Fokus nicht auf Perlen, welche die aktuelle Situation uns schenkt? Look-up statt Lockdown, sozusagen.

Ich nehme vorweg, dass ich weder geistig umnachtet, noch einfältig bin – sogar so genannt „folgegeschädigt“ als wirtschaftlich stark betroffene Einzelunternehmerin. Mir sind damit sehr wohl die unzähligen einschneidenden Tatsachen und Folgen der C-Krise bewusst. Nur, werden diese weniger, wenn ich sie tagtäglich auf’s Neue lese, höre, schaue und dann auch noch mit meinem beruflichen und privaten Umfeld durchkaue? Wohl kaum.

Da teile ich lieber meine Top 3 Look-up’s mit Dir:

  1. Ich bin dankbar für Gesundheit, Sicherheit und Freiheit. Um zu erkennen, dass diese Eigenschaften nicht selbstverständlich sind, muss man aktuell nicht mehr bis in die Dritte Welt schauen.
  2. Ich bin froh, diese Krise in der Schweiz zu durchleben und stolz auf unser Land sowie auf die Krisenkommunikation und die engagierte Lösungsbereitstellung durch unsere Regierung.
  3. Ich verneige mich – einmal mehr – vor der Natur, die uns in guten wie in schlechten Zeiten treu begleitet. Sie grünt, wächst, blüht, singt und beschenkt uns gänzlich unbeeindruckt von der C-Situation reich. Bedenken wir, dass unsere „schlechte“ Zeit für die Natur vermutlich endlich eine „gute“ Zeit ist und lassen wir unsere Achtung vor diesem Element noch mehr wachsen.

Zuversichtliche Grüsse
Aladina im Wunderland